Die 1. Pipeline der Welt: Technikgeschichte im Gewölbe des Ferdinandstocks


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Salz, Holz und Ingenieurskunst: Die 1. Pipeline der Welt im Salinenmuseum Traunstein
Im Erdgeschoss des historischen Ferdinandstocks entfaltet sich ein eindrucksvolles Kunsterlebnis zwischen Technikgeschichte und regionaler Identität. Die Dauerausstellung widmet sich der legendären Soleleitung von Bad Reichenhall nach Traunstein, die seit 1619 die Salzproduktion prägte und als erste Pipeline der Welt gilt. Der Besuch verbindet Werkbetrachtung, kulturhistorische Einordnung und ästhetische Erfahrung im Gewölbe der ehemaligen Salinenhäuser.
Raumatmosphäre im Gewölbe
Unter alten Ziegelbögen, in gedämpftem Licht, treten wertvolle Exponate hervor. Deicheln aus handgebohrtem Holz, Konstruktionsdetails und Werkzeuge veranschaulichen Materialien, Formen und die Raumwirkung des industriellen Erbes. Die Kuratierung führt klar durch Epochen, von der Frühneuzeit bis zur Moderne, und zeigt, wie über 8000 hölzerne Rohre die Topografie überwanden.
Kunst der Technik: Form und Funktion
Die Ausstellung inszeniert Technik als Kulturleistung. Filme und grafische Rekonstruktionen erläutern Trassenführung, Gefälle, Druckausgleich und die Rolle der Wälder des Chiemgaus. In der Installation verdichten sich Malereiähnliche Pläne, Skulpturales der Rohrsegmente und mediale Vermittlung zu einer sinnlichen Werkbetrachtung.
Digitale Vermittlung für eine lebendige ästhetische Erfahrung
Ein AR-Guide mit der Figur Maxi begleitet die Besucher. Per Leihgerät werden Stationen durch Augmented Reality aktiviert, die Exponate kontextualisieren und die Ausstellungsatmosphäre vertiefen. So verschmelzen Kulturelle Bildung, Museumspädagogik und Entdeckerfreude.
Barrierefreiheit und Zugänglichkeit
Der Zugang ist barrierefrei möglich. Die Öffnungszeiten sind saisonal strukturiert, mit Vormittagsterminen am Samstag und Nachmittagsfenstern unter der Woche. Der Eintritt ist frei, sodass die Schwelle zum kulturhistorischen Erlebnis entfällt.
Fazit
Wer Technikgeschichte als kulturelle Praxis erleben will, findet hier eine konzentrierte, anschauliche und wissenschaftlich fundierte Schau. Farben der Materialien, haptische Spuren der Arbeit und die klare Kuratierung verdichten sich zu einem bleibenden Eindruck. Besuchen Sie die Ausstellung vor Ort, um die Atmosphäre des Gewölbes, die Präzision der Exponate und die Kraft der Erzählung unmittelbar zu erfahren.
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