Finissage Hört die Stimmen der Frauen im Museum Frauenkultur Fürth


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Finissage mit Tiefgang: Hört die Stimmen der Frauen
Zum Abschluss der ersten Ausstellung am neuen Standort des Museum Frauenkultur Regional – International in der Hirschenstraße 16 lädt eine Matinee zum konzentrierten Kunsterlebnis und zum Roundtable ein. Im Mittelpunkt stehen Stimmen aus Afghanistan – Menschen, die in der Metropolregion leben und arbeiten – und die Frage, wie Kunst, Exilbiografien und politische Verantwortung zusammenwirken.
Textile Stimmen aus Afghanistan: Farbe, Faden, Erinnerung
Die Werkbetrachtung beginnt mit Stickereien aus dem GULDUSI-Programm: kleine, autonome Bildfelder, dicht bestickt, voller ornamental rhythmisierter Linien und leuchtender Farben. In der Ausstellungsatmosphäre entfalten sie eine stille Raumwirkung; Fäden verdichten sich zu topografischen Mustern, die Motive zwischen Flora, Geometrie und Alltagsikonografie ansiedeln. Hier wird Stickkunst als zeitgenössische Praxis erfahrbar – als verdichtete Ästhetik und als Trägerin von Biografie, Gedächtnis und kultureller Agency.
Porzellan zwischen Anmut und Zerstörung: Bettina Grabers Bildsprache
Parallel dazu stehen keramische Objekte von Bettina Graber. Das transluzente Weiß des Porzellans – Sinnbild für Fragilität – trifft auf Formen, die Kriegsgerät zitieren. Diese präzise Ambivalenz erzeugt ein Spannungsfeld zwischen Schönheit und Gewalt. Material, Oberfläche und Kontur schärfen die ästhetische Erfahrung; die Skulptur wird zur politisch aufgeladenen Form.
Kuratierung als Dialog: Stimmen, die gehört werden
Der Roundtable zur Finissage bringt Sana Arabazada, Fatima Batori, Dr. Habib Ghamin und Humayoon Rabbani an einen Tisch; moderiert von Gaby Franger. Ausgehend von einer Lageeinschätzung zu Afghanistan richtet die Diskussion den Blick auf konkrete Handlungsspielräume in Deutschland: Schutz für geflüchtete Frauen, Perspektiven gelingenden Zusammenlebens, Anerkennung ihres Beitrags. So verbindet die Kuratierung Kunst, Diskurs und kulturelle Bildung zu einer glaubwürdigen, partizipativen Praxis.
Vermittlung und Programm: Lernen im Museum
Das Museum flankiert die Ausstellung mit Führungen, Matineen und Werkstattformaten. Workshops zum kreativen Nähen, Lesungen und Gesprächsreihen vertiefen die Themen der Exponate. Regelmäßige Sonntagsführungen bieten vertiefte Werkbetrachtungen; der neue Innenstadtstandort erleichtert den Zugang für Schulklassen und Gruppen.
Räumliche Erfahrung: Nähe, Licht, Resonanz
Die ehemaligen Ladenräume lassen die Arbeiten nah an den Körper treten. Tageslicht, kurze Blickachsen und reduzierte Distanz erzeugen eine unmittelbare, kontemplative Rezeption – ideale Bedingungen, um Textilstrukturen, Oberflächen und feine Farbübergänge zu studieren.
Fazit: Wer die Finissage besucht, erlebt eine konzentrierte Begegnung von Stickerei und Skulptur, von Exilerfahrung und ästhetischer Verdichtung. Kunst wird zum Resonanzraum für Gegenwart und Verantwortung. Kommen Sie, hören Sie zu, und tragen Sie die Stimmen weiter.
Offizielle Kanäle von Museum Frauenkultur Regional – International:
- Instagram: Kein offizielles Profil gefunden
- Facebook: Kein offizielles Profil gefunden
- YouTube: Kein offizielles Profil gefunden
- Website: https://www.frauenindereinenwelt.de/
Quellen:
- Stadt Fürth – Veranstaltungsseite Finissage
- Museum Frauenkultur – Ausstellungsseite Hört die Stimmen der Frauen
- Museen in Bayern – Museum Frauenkultur Regional – International
- Tourismus Fürth – Museum Frauenkultur Regional – International
- Bettina Graber – Offizielle Website
- Guldusi – Stickkunst aus Afghanistan
- Der Fränkische Museumsbote – Ausstellungsbesprechung









